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Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum: Strategien, Ziele und Herausforderungen

Die Ruhr-Uni­ver­sität Bochum (RUB) ste­ht vor der Auf­gabe, Nach­haltigkeit in allen Bere­ichen ihres Betriebs und ihrer Forschung zu inte­gri­eren. Angesichts glob­aler Her­aus­forderun­gen wie Kli­mawan­del und Ressourcenknap­pheit ist die RUB bestrebt, einen wesentlichen Beitrag zu ein­er nach­halti­gen Entwick­lung zu leis­ten. Dieser Artikel unter­sucht die Strate­gien, Ziele und Her­aus­forderun­gen, denen sich die RUB auf ihrem Weg zu ein­er nach­halti­gen Uni­ver­sität stellt. Dabei wer­den sowohl interne Ini­tia­tiv­en als auch die Rolle der Uni­ver­sität im regionalen und glob­alen Kon­text betrachtet.

Strategische Verankerung der Nachhaltigkeit an der RUB

Die RUB ver­ankert Nach­haltigkeit zunehmend in ihren strate­gis­chen Doku­menten und Entschei­dung­sprozessen. Ein zen­trales Ele­ment ist die Hochschu­len­twick­lungs­pla­nung, die Nach­haltigkeit­saspek­te berück­sichtigt und Ziele für eine nach­haltige Entwick­lung definiert. Dies umfasst beispiel­sweise die Reduk­tion des CO2-Fußab­drucks, die Steigerung der Energieef­fizienz und die Förderung nach­haltiger Mobilität.

Auch in der Forschung spielt Nach­haltigkeit eine wach­sende Rolle. Die RUB fördert Forschung­spro­jek­te, die sich mit The­men wie erneuer­bare Energien, Kreis­laufwirtschaft, nach­haltige Pro­duk­tion und Kli­maan­pas­sung befassen. Ziel ist es, inno­v­a­tive Lösun­gen für die drän­gen­den Nach­haltigkeit­sprob­leme zu entwick­eln und zur Wis­sens­ba­sis in diesem Bere­ich beizutragen.

In der Lehre wird Nach­haltigkeit eben­falls ver­stärkt the­ma­tisiert. Die RUB bietet Stu­di­engänge und Lehrver­anstal­tun­gen an, die Studieren­den die notwendi­gen Ken­nt­nisse und Fähigkeit­en ver­mit­teln, um sich aktiv für eine nach­haltige Entwick­lung einzuset­zen. Dies umfasst beispiel­sweise Kurse zu Umwelt­man­age­ment, Nach­haltigkeit­sökonomie und nach­haltigem Konsum.

Die inter­na­tionale Strate­gie RUB Inter­na­tion­al 2030 unter­stre­icht eben­falls die Bedeu­tung von Nach­haltigkeit. Die RUB strebt an, ihre inter­na­tionalen Part­ner­schaften zu nutzen, um glob­ale Her­aus­forderun­gen im Bere­ich Nach­haltigkeit anzuge­hen und den Aus­tausch von Wis­sen und Best Prac­tices zu fördern. Durch die gezielte Förderung von Forschungsko­op­er­a­tio­nen und Studieren­de­naus­tausch­pro­gram­men soll die RUB einen Beitrag zur glob­alen Nach­haltigkeit­sagen­da leisten.

Quelle: RUB INTERNATIONAL 2030

Ziele und Maßnahmen in den Handlungsfeldern

Die RUB hat sich konkrete Ziele und Maß­nah­men in ver­schiede­nen Hand­lungs­feldern der Nach­haltigkeit geset­zt. Im Bere­ich Energieef­fizienz strebt die Uni­ver­sität an, ihren Energie­ver­brauch zu reduzieren und den Anteil erneuer­bar­er Energien zu erhöhen. Dies soll durch Maß­nah­men wie die Sanierung von Gebäu­den, die Instal­la­tion von Solaran­la­gen und die Opti­mierung der Heizungs- und Kühlsys­teme erre­icht werden.

Die Ressourcenscho­nung ist ein weit­eres wichtiges Hand­lungs­feld. Die RUB set­zt sich dafür ein, den Ver­brauch von Ressourcen wie Wass­er, Papi­er und Kun­st­stof­fen zu reduzieren. Dies soll durch Maß­nah­men wie die Ein­führung von Mehrwegsys­te­men, die Förderung des papier­losen Büros und die Sen­si­bil­isierung der Uni­ver­sitätsmit­glieder für einen ressourcenscho­nen­den Umgang erre­icht werden.

Im Bere­ich Mobil­ität strebt die RUB an, den Anteil nach­haltiger Verkehrsmit­tel zu erhöhen. Dies soll durch Maß­nah­men wie die Förderung des Rad­verkehrs, die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und die Bere­it­stel­lung von Ladesta­tio­nen für Elek­tro­fahrzeuge erre­icht wer­den. Ein Beispiel hier­für ist das vergün­stigte Semes­tertick­et für Studierende.

Die Beschaf­fung spielt eben­falls eine wichtige Rolle bei der Umset­zung von Nach­haltigkeit­szie­len. Die RUB achtet bei der Beschaf­fung von Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen darauf, dass diese ökol­o­gisch und sozial verträglich sind. Dies umfasst beispiel­sweise die Berück­sich­ti­gung von Umwelt­stan­dards, die Förderung fair gehan­del­ter Pro­duk­te und die Ver­mei­dung von Pro­duk­ten aus kon­flik­t­trächti­gen Regionen.

Die soziale Ver­ant­wor­tung ist ein weit­er­er wichtiger Aspekt der Nach­haltigkeits­be­mühun­gen der RUB. Die Uni­ver­sität set­zt sich für faire Arbeits­be­din­gun­gen, Chan­cen­gle­ich­heit und die Förderung von Vielfalt ein. Dies umfasst beispiel­sweise die Unter­stützung von Studieren­den mit Migra­tionsh­in­ter­grund, die Förderung der Gle­ich­stel­lung von Frauen und Män­nern und die Schaf­fung eines inklu­siv­en Arbeitsumfelds.

Ein konkretes Pro­jekt ist beispiel­sweise die Ein­führung eines Kli­maschutz­man­age­mentsys­tems, das dazu beitra­gen soll, die Kli­maschutzziele der RUB sys­tem­a­tisch zu ver­fol­gen und zu erre­ichen. Die RUB nimmt auch am Pro­jekt “50 Grüne Schulen” teil, welch­es einen Aus­tausch mit Studieren­den und eine Erstel­lung von Umset­zungsplä­nen vorsieht.

Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit

Die Umset­zung von Nach­haltigkeit­szie­len an der RUB ist ein kom­plex­er Prozess, der mit diversen Her­aus­forderun­gen ver­bun­den ist. Diese Her­aus­forderun­gen erstreck­en sich über finanzielle, organ­isatorische, kul­turelle und kom­mu­nika­tive Aspek­te und erfordern einen ganzheitlichen Ansatz, um erfol­gre­ich bewältigt zu werden.

Eine der größten Her­aus­forderun­gen liegt in der Finanzierung von Nach­haltigkeitsini­tia­tiv­en. Viele Pro­jek­te erfordern erhe­bliche Investi­tio­nen, die nicht immer durch das reg­uläre Bud­get gedeckt wer­den kön­nen. Die Akquise von För­der­mit­teln, die Entwick­lung inno­v­a­tiv­er Finanzierungsmod­elle und die Pri­or­isierung von Nach­haltigkeit­spro­jek­ten im Rah­men der Bud­get­pla­nung sind daher essentiell.

Organ­isatorische Her­aus­forderun­gen entste­hen durch die Vielzahl der Akteure und Bere­iche inner­halb der Uni­ver­sität, die in Nach­haltigkeits­be­mühun­gen involviert sind. Die Koor­di­na­tion dieser Akteure, die Schaf­fung klar­er Ver­ant­wortlichkeit­en und die Etablierung effek­tiv­er Kom­mu­nika­tion­swege sind entschei­dend, um Syn­ergieef­fek­te zu erzie­len und Dop­pelar­beit zu vermeiden.

Auch kul­turelle Aspek­te spie­len eine wichtige Rolle. Die Sen­si­bil­isierung der Uni­ver­sitätsmit­glieder für das The­ma Nach­haltigkeit, die Förderung eines nach­halti­gen Bewusst­seins und die Verän­derung von Gewohn­heit­en und Ver­hal­tensweisen sind langfristige Prozesse, die ein aktives Change Man­age­ment erfordern. Hier­bei ist es wichtig, Wider­stände abzubauen und die Vorteile ein­er nach­halti­gen Entwick­lung für die gesamte Uni­ver­sitäts­ge­mein­schaft zu verdeutlichen.

Die Kom­mu­nika­tion von Nach­haltigkeit­sak­tiv­itäten ist eben­falls eine Her­aus­forderung. Es gilt, die vielfälti­gen Ini­tia­tiv­en und Erfolge der RUB im Bere­ich Nach­haltigkeit trans­par­ent und ver­ständlich nach außen zu kom­mu­nizieren, um das Image der Uni­ver­sität als nach­haltige Insti­tu­tion zu stärken und andere zu inspirieren.

Die Nach­haltigkeit — Uni­ver­sität­sal­lianz Ruhr — UA Ruhr betont die Her­aus­forderun­gen der Nach­haltigkeit als Gemein­schaft­sauf­gabe und unter­stre­icht die Notwendigkeit ein­er engen Zusam­me­nar­beit zwis­chen den Uni­ver­sitäten der UA Ruhr, um gemein­sam inno­v­a­tive Lösungsan­sätze zu entwickeln.

Die Rolle der RUB für eine nachhaltige Entwicklung der Region

Die RUB nimmt eine zen­trale Rolle als Akteur für eine nach­haltige Entwick­lung der Region ein. Durch ihre Forschung, Lehre und ihren Wis­senstrans­fer trägt sie maßge­blich zur Bewäl­ti­gung regionaler Her­aus­forderun­gen und zur Förderung ein­er nach­halti­gen Wirtschaftsweise bei.

Die Zusam­me­nar­beit mit anderen Insti­tu­tio­nen, Unternehmen und der Zivilge­sellschaft ist ein wesentlich­er Bestandteil der regionalen Nach­haltigkeitsstrate­gie der RUB. Gemein­sam wer­den Pro­jek­te und Ini­tia­tiv­en entwick­elt, die auf die spez­i­fis­chen Bedürfnisse und Her­aus­forderun­gen der Region zugeschnit­ten sind.

Die RUB fördert zudem Inno­va­tio­nen im Bere­ich Nach­haltigkeit, indem sie inno­v­a­tive Tech­nolo­gien und Konzepte entwick­elt und Unternehmen bei der Umset­zung nach­haltiger Geschäftsmod­elle unter­stützt. Der Wis­senstrans­fer spielt hier­bei eine entschei­dende Rolle, um Forschungsergeb­nisse in die Prax­is zu über­führen und einen Beitrag zur nach­halti­gen Trans­for­ma­tion der Wirtschaft zu leisten.

Die RUB ist aktiv an der Entwick­lung der Smart City Bochum beteiligt. Das Smart City Bochum — Konzept zeigt, wie die RUB zur Entwick­lung ein­er nach­halti­gen und intel­li­gen­ten Stadt beiträgt, indem sie inno­v­a­tive Lösun­gen in den Bere­ichen Energie, Mobil­ität, Ressourcen­man­age­ment und soziale Inklu­sion entwick­elt und implementiert.

Das Zen­trum für Inter­diszi­plinäre Region­al­forschung (ZEFIR) der RUB (ZEFIR) liefert wichtige Erken­nt­nisse zu regionalen The­men und unter­stützt die Entwick­lung evi­denzbasiert­er Nach­haltigkeitsstrate­gien. Die Forschungsergeb­nisse des ZEFIR tra­gen dazu bei, die kom­plex­en Zusam­men­hänge zwis­chen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt bess­er zu ver­ste­hen und effek­tive Lösungsan­sätze für eine nach­haltige Entwick­lung der Region zu entwickeln.

Partizipation und Engagement der Universitätsmitglieder

Der Erfolg der Nach­haltigkeits­be­mühun­gen an der RUB hängt maßge­blich von der Par­tizipa­tion und dem Engage­ment aller Uni­ver­sitätsmit­glieder ab. Studierende, Mitar­bei­t­ende und Lehrende spie­len eine entschei­dende Rolle bei der Umset­zung von Nach­haltigkeit­szie­len und der Förderung ein­er nach­halti­gen Kul­tur an der Universität.

Die RUB unter­stützt die Ini­tia­tiv­en von Studieren­den und Mitar­bei­t­en­den, die sich für Nach­haltigkeit engagieren. Es gibt eine Vielzahl von Pro­jek­ten, die von der Uni­ver­sitäts­ge­mein­schaft getra­gen wer­den und einen Beitrag zur Reduzierung des ökol­o­gis­chen Fußab­drucks der Uni­ver­sität leis­ten. Dazu gehören beispiel­sweise Ini­tia­tiv­en zur Energieeinsparung, zur Förderung des Rad­verkehrs, zur Reduzierung von Lebens­mit­telver­schwen­dung und zur Förderung des fairen Handels.

Die RUB legt großen Wert darauf, die Uni­ver­sitätsmit­glieder aktiv in die Gestal­tung der Nach­haltigkeitsstrate­gie einzubeziehen. Durch Work­shops, Umfra­gen und andere Beteili­gungs­for­mate wer­den die Mei­n­un­gen und Ideen der Uni­ver­sitäts­ge­mein­schaft einge­holt und in die Entschei­dungs­find­ung einbezogen.

Die Quelle Wo wollen wir hin? zeigt das Ziel der RUB, bis 2030 einen entschei­den­den Beitrag zu glob­alen Her­aus­forderun­gen zu leis­ten und unter­stre­icht die Bedeu­tung des Engage­ments aller Uni­ver­sitätsmit­glieder für das Erre­ichen dieses Ziels.

Fazit

Die Ruhr-Uni­ver­sität Bochum hat sich auf den Weg gemacht, Nach­haltigkeit umfassend in ihre Struk­turen und Prozesse zu inte­gri­eren. Die strate­gis­che Ver­ankerung, konkrete Ziele in ver­schiede­nen Hand­lungs­feldern und die Förderung von Par­tizipa­tion zeigen das Engage­ment der Uni­ver­sität. Trotz der beste­hen­den Her­aus­forderun­gen, wie finanzieller und organ­isatorisch­er Natur, ist die RUB bestrebt, einen bedeu­ten­den Beitrag zu ein­er nach­halti­gen Entwick­lung zu leis­ten. Die zukün­ftige Entwick­lung wird davon abhän­gen, wie erfol­gre­ich die RUB ihre inter­nen Ini­tia­tiv­en mit regionalen und glob­alen Koop­er­a­tio­nen verknüpfen kann, um inno­v­a­tive Lösun­gen für die drän­gen­den ökol­o­gis­chen und sozialen Prob­leme unser­er Zeit zu find­en. Ein kon­tinuier­lich­er Verbesserung­sprozess und die aktive Ein­bindung aller Uni­ver­sitätsmit­glieder sind dabei unerlässlich.

Weiterführende Quellen