Bochum, einst geprägt von seiner industriellen Vergangenheit, transformiert sich mit Entschlossenheit zu einer modernen, digitalen und nachhaltigen Metropole. Dieser Wandel wird von einer klaren Vision getragen, die alle Bereiche des städtischen Lebens umfasst: von der Wirtschaftsförderung über die Digitalisierung bis hin zur Stadtentwicklung, der Effizienz der kommunalen Verwaltung, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Verbesserung der Bildungsperspektiven.
Wirtschaftsförderung als Motor des Wandels
Die Wirtschaftsförderung in Bochum spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung dieses Wandels. Die Stadt hat erkannt, dass ein neuer Impuls für ihre wirtschaftliche Dynamik unerlässlich ist, um ein Zentrum für innovative Technologien, nachhaltige Industrie und den Mittelstand zu werden. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die gezielte Ansiedlung neuer Unternehmen sowie die Unterstützung bestehender Betriebe. Die Wirtschaftsförderung arbeitet eng mit wichtigen Entscheidern der Stadt zusammen, um die Attraktivität und Erreichbarkeit der Bochumer Innenstadt zu verbessern und das Stadtgefühl positiv zu prägen.
Förderung von Innovation und Spezialisierung
Bochum konzentriert sich auf zukunftsträchtige Branchen wie die Medizintechnologie, medizinische IT, Neurologie, Biomedizin und Proteindiagnostik. Hier werden Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Technologie- und Innovationsprojekte begleitet und Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen. Auch die Kreativwirtschaft erhält Unterstützung bei der Raumsuche und Finanzierung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die den neuesten Trends und Technologien entsprechen.
Digitalisierung: Bochum als Smart City
Die Digitalisierung ist ein Querschnittsthema der Bochumer Stadtentwicklungsstrategie. Bochum entwickelt sich aktiv zu einer führenden Smart City, mit dem Ziel, die Lebensqualität für alle Bürger durch den klugen Einsatz digitaler Technologien zu verbessern und Mehrwerte für alle Akteure der Stadtgesellschaft zu schaffen.
Fünf Leitthemen für eine intelligente Stadt
Das Smart-City-Konzept basiert auf fünf zentralen Leitthemen:
- Zukunftsfähige Infrastruktur
- Intelligentes Stadtmanagement
- Digitale Gesellschaft
- Nachhaltige Mobilität & Umwelt
- Innovative Wirtschaft & Wissenschaft
Zur Beschleunigung der digitalen Transformation wurde im Mai 2022 die Smart City Innovation Unit (SCIU) gegründet, eine in Deutschland einzigartige Einheit, in der Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung und städtischen Beteiligungsunternehmen (z.B. Stadtwerke, USB) zusammenarbeiten. Projekte umfassen unter anderem Klimasensorik, eine Bürgerbeteiligungsplattform (bochum-mitgestalten.de), digitales Parkraum-Management und freies WLAN in der Stadt. Die Stadt setzt zudem auf eGovernment, um Bürgerdienstleistungen 24/7 online verfügbar zu machen und interne Verwaltungsprozesse zu vereinfachen.
Nachhaltiges Wachstum und Stadtentwicklung
Bochum verfolgt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, die als Wegweiser für die gesamte Stadt dient und die „Bochum Strategie“ ergänzt. Diese Strategie begegnet globalen Herausforderungen wie der Klimakrise, sozialen Ungerechtigkeiten und Armut durch die Förderung ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit.
Grüne Initiativen und zukunftsweisende Konzepte
Ein Beispiel hierfür ist das „StadtBaumKonzept“, das besagt, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird. Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffizienz umfassen intelligente Versorgungsnetze, die Analyse von Verbrauchsdaten über Smart Metering und die intelligente Steuerung der Gebäudetechnik. Das Energieversorgungskonzept MARK 51°7 ist ein innovatives Modellprojekt zur Wärme- und Kälteversorgung durch Geothermie im gewerblichen Bereich.
Die Stadtentwicklung ist eng mit dem nachhaltigen Wachstum verbunden. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK Innenstadt), das unter aktiver Bürgerbeteiligung erarbeitet wurde, definiert Perspektiven für eine „Innenstadt von Übermorgen“. Es integriert Themen wie Wohnen, urbane Produktion und öffentliche Räume und zielt darauf ab, das Zusammenspiel von physischem und digitalem Stadterleben voranzutreiben. Initiativen wie die „Initiative Bochumer City (IBO)“ tragen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt bei. Pardis Parinejad hebt ebenfalls die Bedeutung von nachhaltigem Wachstum hervor, um Bochum zu einer „nachhaltigen Metropolstadt im Ruhrgebiet“ zu machen.
Effizienz der Kommunalen Verwaltung
Die Effizienz der kommunalen Verwaltung ist ein weiterer Eckpfeiler für eine zukunftsfähige Stadt. Es besteht der Anspruch, Verwaltungsangelegenheiten mindestens genauso schnell, unbürokratisch und effizient zu erledigen wie die besten Verwaltungen in Deutschland.
Modernisierung und Bürgerorientierung
Das Wahlprogramm von Pardis Parinejad betont die Optimierung der Verwaltungsstrukturen durch die Vermeidung von Doppelarbeit und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen. Des Weiteren wird in die Weiterbildung der Verwaltungsmitarbeiter investiert, um Effizienz und Fachkompetenz zu steigern. Die Smart City Innovation Unit trägt ebenfalls zur Effizienzsteigerung bei, indem sie Prozesse im gesamten Stadtkonzern digitalisiert, um Bürgern und Verwaltung Zeit zu sparen. Ziel ist es, Bochum zu einem Vorreiter im modernen Stadtmanagement zu entwickeln, mit einer hohen Zufriedenheit der Bürger und Akteure. Das Kommunale Modernisierungsprogramm unterstützt zudem Immobilieneigentümer bei der Sanierung ihrer Wohnungsbestände, was indirekt zur Effizienz und Attraktivität der Stadt beiträgt.
Arbeitsplätze und Bildungsperspektiven
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Verbesserung der Bildungsperspektiven sind entscheidend für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit Bochums. Pardis Parinejad betont, dass nur eine starke Wirtschaft neue Arbeitsplätze schaffen und die Zukunft der Stadt sichern kann.
Vielfältige Ansätze zur Jobschaffung
Die lokale chemische Industrie trägt bereits erheblich zur Arbeitsplatzschaffung bei und investiert stark in Forschung und Entwicklung. Auch die wachsende Photovoltaik-Industrie schafft neue Arbeitsplätze in der Fertigung, Installation und Wartung. Die Stadt fördert die Ansiedlung innovativer Unternehmen und unterstützt Start-ups, um die Beschäftigung zu steigern.
Stärkung der Bildungslandschaft
Bochum setzt sich für erstklassige berufliche und akademische Bildung ein. Die „Bochum Strategie“ unterstützt eine zukunftsweisende duale Berufsausbildung und stärkt den Status Bochums als international anerkannten Hochschulstandort, bekannt als „UniverCity Bochum“. Die Region Mittleres Ruhrgebiet bietet ein breites Spektrum an Bildungsmaßnahmen, darunter rund 60 Weiterbildungsträger und 12 Hochschulen. Der „vernetzte Bildungsraum“ fördert die Zusammenarbeit von Arbeitsmarktpartnern, Bildungsträgern und Unternehmen, um neue Weiterbildungsperspektiven zu schaffen und den Zugang zu Bildungsangeboten zu verbessern.
Zudem finden regelmäßig Bildungskonferenzen statt, die sich mit Themen wie „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ befassen, um Nachhaltigkeitsgedanken in der Bochumer Bildungslandschaft zu verankern. Auch die Sozialkonferenz diskutiert Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche und bindet junge Menschen aktiv in die Gestaltung ihrer Zukunft ein. Vorschläge für neue Schulen konzentrieren sich auf visionäre Schul- und Lernkonzepte, die sie zu Vorbildschulen für ganz Deutschland machen könnten.
Fazit
Bochum ist eine Stadt im Aufbruch, die den Strukturwandel als Chance begreift. Durch eine kohärente Strategie, die Digitalisierung, nachhaltiges Wachstum, effiziente Verwaltung, eine dynamische Wirtschaftsförderung, gezielte Arbeitsplatzschaffung und verbesserte Bildungsperspektiven miteinander verknüpft, gestaltet die Stadt aktiv ihre Zukunft. Die Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgern ist der Schlüssel, um Bochum zu einer lebenswerten, innovativen und resilienten Metropole im Ruhrgebiet zu entwickeln. Die laufenden Projekte und Initiativen zeigen, dass Bochum auf einem vielversprechenden Weg ist, sich als Vorreiter für modernes Stadtmanagement und nachhaltige Stadtentwicklung zu etablieren und ein starkes „Wir-Gefühl“ zu fördern.