Agenda 21, Agenda 2010 und Agenda 2030: Ein Überblick und Unterschiede

Agen­da 21, Agen­da 2010 und Agen­da 2030 sind drei bedeu­ten­de Pro­gram­me, die auf ver­schie­de­nen Ebe­nen und zu unter­schied­li­chen Zei­ten ein­ge­führt wur­den. Jedes hat sei­ne eige­nen Zie­le und Schwer­punk­te, und obwohl sie den glei­chen Namen „Agen­da“ tra­gen, sind sie in ihrem Kon­text und ihren Zie­len sehr unter­schied­lich.

Agenda 21

Die Agen­da 21 ist ein Akti­ons­plan der Ver­ein­ten Natio­nen (UN) für das 21. Jahr­hun­dert, der auf der Kon­fe­renz der Ver­ein­ten Natio­nen für Umwelt und Ent­wick­lung (UNCED) 1992 in Rio de Janei­ro ver­ab­schie­det wur­de. Sie kon­zen­triert sich auf die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und umfasst eine brei­te Palet­te von The­men, dar­un­ter Armut, Gesund­heit, Bil­dung, Bevöl­ke­rung und Schutz der natür­li­chen Res­sour­cen. Die Agen­da 21 ist nicht bin­dend, son­dern dient als Leit­fa­den für die Poli­tik auf loka­ler, natio­na­ler und glo­ba­ler Ebe­ne. Sie führ­te zur Ein­füh­rung der Mill­en­ni­um-Ent­wick­lungs­zie­le (MDGs), die acht inter­na­tio­na­le Ent­wick­lungs­zie­le umfass­ten, dar­un­ter die Besei­ti­gung extre­mer Armut und Hun­ger, die Errei­chung all­ge­mei­ner Grund­schul­bil­dung, die För­de­rung der Geschlech­ter­gleich­heit und die Ver­rin­ge­rung der Kin­der­sterb­lich­keit.

Agenda 2010

Im Gegen­satz zur Agen­da 21 ist die Agen­da 2010 ein spe­zi­fi­sches Pro­gramm, das von der deut­schen Bun­des­re­gie­rung unter Bun­des­kanz­ler Ger­hard Schrö­der ein­ge­führt wur­de. Sie wur­de 2003 vor­ge­stellt und ziel­te dar­auf ab, die Wirt­schafts­struk­tur Deutsch­lands zu refor­mie­ren und die Sozi­al­sys­te­me zu moder­ni­sie­ren. Die Maß­nah­men der Agen­da 2010 umfass­ten Ände­run­gen in den Berei­chen Arbeits­markt, Ren­ten, Gesund­heit und Steu­ern. Obwohl sie dazu bei­trug, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit Deutsch­lands zu ver­bes­sern, führ­te sie auch zu einer Zunah­me pre­kä­rer Arbeits­ver­hält­nis­se und wur­de für die Zunah­me der sozia­len Ungleich­heit kri­ti­siert.

Agenda 2030

Die Agen­da 2030 ist ein wei­te­rer glo­ba­ler Akti­ons­plan der Ver­ein­ten Natio­nen, der 2015 ver­ab­schie­det wur­de. Sie ent­hält 17 Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, SDGs), die bis 2030 erreicht wer­den sol­len.

Die Zie­le umfas­sen:

  1. Kei­ne Armut
  2. Kein Hun­ger
  3. Gesund­heit und Wohl­erge­hen
  4. Qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Bil­dung
  5. Geschlech­ter­gleich­heit
  6. Sau­be­res Was­ser und Sani­tär­ein­rich­tun­gen
  7. Bezahl­ba­re und sau­be­re Ener­gie
  8. Anstän­di­ge Arbeit und Wirt­schafts­wachs­tum
  9. Indus­trie, Inno­va­ti­on und Infra­struk­tur
  10. Weni­ger Ungleich­hei­ten
  11. Nach­hal­ti­ge Städ­te und Gemein­den
  12. Ver­ant­wor­tungs­vol­ler Kon­sum und Pro­duk­ti­on
  13. Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz
  14. Leben unter Was­ser
  15. Leben an Land
  16. Frie­den, Gerech­tig­keit und star­ke Insti­tu­tio­nen
  17. Part­ner­schaf­ten zur Errei­chung der Zie­le

Zusammenfassung

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die Agen­da 21 und die Agen­da 2030 glo­ba­le Akti­ons­plä­ne der Ver­ein­ten Natio­nen für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung sind, wäh­rend die Agen­da 2010 ein natio­na­les Reform­pro­gramm in Deutsch­land war. Jedes die­ser Pro­gram­me hat sei­ne eige­nen spe­zi­fi­schen Zie­le und Kon­tex­te, die es ein­zig­ar­tig machen.

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